Eine
Weile
brauchte
sie,
um
wieder
zu
sich
zu
kommen.
Sie
schaute
aus
dem
Fenster
und
sah
die
letzten
Sonnenstrahlen
hinter
den
Bäumen
verschwinden.
Unglaublich
schön!
Worte
konnten
nicht
beschreiben,
nicht
wirklich
ausdrücken,
was
sie
in
diesem
Bild
erlebt
hatte.
Sie
begann
zu
schreiben,
alles
was
ihr
einfiel,
alles,
an
das
sie
sich
erinnerte.
Danach
begann
sie
zu
notieren,
was
ihr
in
den
letzten
Tagen
passiert
war.
Sie
wollte
kein
Detail
vergessen,
um
jederzeit
die
wichtigen
Erfahrungen
nachlesen
zu
können.
Dieses
ganz
besondere
Notizbuch
war
mit
ihr
verbunden.
In
den
Momenten,
in
denen
sie
es
aufschlug,
öffnete
sich
etwas
in
ihr.
Sie
wusste,
jeder
Satz,
den
sie
hineinschrieb,
veränderte ihr Leben.
Auszug aus dem 4. Kapitel „Iseas Reise“
Sie
schlenderte
noch
eine
Weile
durch
die
Stadt
und
machte
viele
Fotos.
Mehrfach
wechselte
sie
den
Film,
es
gab
einfach
zu
viele
Motive.
Auf
dem
Rückweg
zur
Pension
fand
sie
ein
kleines
Restaurant,
in
dem
sie
ein
köstliches
Mittagessen
zu
sich
nahm.
Sie
fühlte
sich
rundum
wohl
und
glücklich,
das
erste
Mal
nach
einer
langen
Zeit.
Sie
wurde
auch
nicht
von
dunklen
Gedanken
geplagt,
sondern
genoss
jeden
Moment
ganz
mit
sich,
ohne
an
das
Morgen
zu
denken.
Zurück
in
der
Pension
wollte
sie
unbedingt
alles
aufschreiben,
den
Traum,
die
letzten
Erlebnisse.
Aber
sie
war
müde.
Sie
merkte,
dass
das
Fotografieren
ihre
Augen
erschöpft
hatte.
Sie
legte
sich
aufs
Bett
und
genoss
die
Stille,
die
Entspannung.
Sie
fiel
in
einen
tiefen,
erholsamen
Schlaf.
Als
sie
aufwachte,
war
sie
ausgeruht
und
voller
Tatendrang.
Jetzt
war
sie
bereit,
alles
mit
ihrem
Notizbuch
zu
teilen.
Sie
holte
das
schöne
Buch
aus
ihrem
Rucksack.
Als
sie
es
aufschlagen
wollte,
entfaltete
sich
der
Engel
vorne
auf
dem
Deckblatt.
Die
Flügel
bewegten
sich
leicht
hin
und
her.
Eine
Art
helles
Licht
strahlte
aus
dem
Buch
heraus.
Sie
spürte
einen
Windzug,
der
durch
das
Zimmer
ging,
und
schaute
sich
um,
ob
eventuell
die
Tür
aufgegangen
war.
Als
sie
sich
zurück
zum
Tisch
drehte,
war
das
Buch
aufgeschlagen,
und
einige
der
letzten
beschriebenen
Blätter
bewegten
sich.
Eine
Windhose
formte
sich
über
den
ersten
leeren
Seiten,
eine
Art
Portal.
Es
leuchtete
genauso
hell
wie
zuvor
aus
dem
Buch
heraus,
als
sie
es
berührt
hatte.
Sie
schaute
direkt
in
die
Mitte
des
Portals
und
wurde mit ihrem Blick immer tiefer in das helle Licht hineingezogen.
Vor
ihren
Augen
begann
ein
Bild
zu
entstehen,
wie
gemalt.
Die
ersten
leeren
Seiten
des
Notizbuches
füllten
sich
wie
von
selbst.
Immer
tiefer
tauchte
sie
ein
in
das
Bild.
Es
war
wie
ein
Foto,
das
sich
selbst
ausbreitete.
Es
kamen
ständig
neue
Details
hinzu,
es
begann
sich
mit
Leben
zu
füllen,
so
schien
es
ihr.
Ihre
Hände
glitten
über
die
Seiten.
Sie
spürte,
wie
sie
die
Stimmung,
die
das
Bild
hervorrief,
durch
die
Berührung in sich aufnahm.
Sie
befand
sich
mitten
in
dem
Landschaftsbild,
das
sich
vor
ihr
gebildet
hatte.
Sie
stand
auf
einer
Wiese
mit
hohen
Gräsern
und
jeder
Art
von
Blumen,
die
in
allen
Farben
leuchteten.
Um
sie
herum
roch
es
wundervoll
nach
Sommer
und
Gras.
Die
Sonne
schien
auf
ihr
Gesicht,
der
Wind
spielte
mit
ihren
Haaren.
Auf
den
Büschen
am
Rande
der
Wiese
sangen
die
Vögel.
Schmetterlinge
flogen
durch
die
Luft
und
ein
Surren
der
Bienen,
die
den
Nektar
der
Blumen
sammelten,
rauschte
in
ihren
Ohren.
Es
ging
eine
starke
Kraft
durch
sie
hindurch.
Sie
spürte
in
ihrer
Brust
ein
Gefühl,
ähnlich
wie
bei
der
Berührung
der
Mutter
Erde
in
dem
kleinen
Wäldchen.
Sie
war
sich
nicht
sicher,
ob
ihre
Füße
den
Boden
berührten.
Es
war
wie
ein
Schweben,
eine
Leichtigkeit,
die
alles
um
sie
herum
ausblendete.
Wie
aus
Zauberhand
begannen
Blütenblätter
um
sie
herum
zu
tanzen,
erst
wenige,
dann
wurden
es
mehr,
bis
alles
um
sie
herum
mit
den
Blütenblättern
erfüllt
war.
Sie
bewegten
sich
im
Kreis
mit
dem
Wind,
zart,
ganz
langsam,
aber
stetig.
Die
Zeit
stand
still.
Sie
war
auf
dieser
Wiese
mit
sich,
in
sich
und
ruhend
in
ihrer
Mitte.
In
ihrem
Herzen
war
Glückseligkeit.
Sie
war
verbunden
mit
allem
um
sich
herum.
Die
Gedanken
verschwanden,
sie
spürte,
wie
sich
etwas
in
ihr
ausbreitete
und
sich
über
ihren
eigenen
Körper
hinaus
in alle Richtungen ausdehnte.
„Isea,
du
glückliches
Kind
dieser
Erde!
Ich
begleite
dich
bereits
dein
ganzes
Leben
hier
auf
Erden.
In
den
Tiefen
deines
Herzens
ruhe
ich,
ungebunden
und
frei.
Bedingungslos
schenke
ich
und
erhalte
ich,
schon
immer
und
für
immer.
Mal
verborgen,
mal
ganz
nah,
aber
immer
da“,
flüsterte
eine
Stimme
im
Wind
ihr
zu.
Sie
breitete
ihre
Arme
aus,
schaute
hinauf
in
den
Himmel.
Sie
schloss
ihre
Augen
und
gab
sich
ganz
und gar diesem unbeschreiblichen Moment hin.
Sie
hatte
kein
Gefühl
dafür,
wie
lange
sie
sich
in
diesem
Bild
befunden
hatte.
Als
sie
fast
vom
Stuhl
fiel,
erschreckte
sie
sich.
Sie
war
so
losgelöst
von
allem,
dass
sie
das
Gleichgewicht
für
einen
Augenblick
verloren hatte.
„Nein,
bitte
nicht,
ich
möchte
wieder
zurück
auf
die
Wiese!“,
hörte
sie
sich
selbst
sagen
und
ärgerte
sich,
dass
sie
regelrecht
aus
dem
Bild
herausgefallen
war.
Sie
wollte
sofort
wieder
zurück
zu
dieser
unglaublichen
Stimmung,
die
sie
noch
einen
Moment
vorher
empfunden
hatte.
Die
Worte,
die
der
Wind
ihr
zugeflüstert
hatte,
wollte
sie
sofort
aufschreiben.
Auf
keinen
Fall
wollte
sie
sie
vergessen.
Das,
was
sie
gerade
erlebt
hatte,
konnte
nur
bedeuten,
dass
ihre
Seele
mit
ihr
gesprochen
hatte.
Vor
ihr
lag
das
Notizbuch,
und
als
sie
hinunter
auf
die
Seiten
schaute,
sah
sie
ein
gemaltes
Bild.
Ein
Bild,
genau
wie
das,
in
dem
sie
noch
vor
Sekunden
selber
gestanden
hatte.
Unvorstellbar,
was
sie
gerade
erlebt
hatte.
Wie
in
einem
Tagtraum
und
doch
ganz
und
gar
präsent.
Jedes
Detail
hatte
sie
genau
gespürt,
gerochen,
gehört
und
berührt.
Das
Bild
vor
ihr
sah
aus
wie
ein
Foto,
und
doch
war
es
handgemalt.
Lange
schaute
sie
auf
ihr Notizbuch, und Tränen der Rührung liefen über ihre Wangen.
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